Maßnahmen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt

Bei den vorgestellten Projekten handelt es sich um Artenschutzprojekte zur Verbesserung der biologischen Vielfalt im ländlichen Raum des Landkreises Spree-Neiße. Diese Projekte wurden vom Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Luckau (LVLF, jetzt: LELF)und der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg in Potsdam gefördert.
Geplant wurden die Maßnahmen von der Agrar- und Umweltplanung, Dipl.-Ing.Wiesing in Beetzsee.

Auszug aus der Maßnahmenliste:

Artenschutzprojekt 1: Neuanlage von 8 Kleingewässern in Neuhausen-Spree und Hornow-Wadelsdorf 2006-2007
Inhalt

Neuanlage von 8 Kleingewässern im Bereich potentieller Nassstellen in der Feldmark:
Durch deren Nähe zueinander und den Verbund über nahe Gewässersysteme, wird das grobmaschige Netz möglicher Lebensräume durch geeignete Reproduktionsräume erweitert.
Insbesondere gefährdeten Amphibien  wie der Rotbauchunke und dem Laubfrosch soll damit verloren gegangener Lebensraum zurückgegeben werden.

nach Fertigstellung
Örtlichkeit

Drieschnitz - Kahsel und Laubsdorf (Neuhausen-Spree) und Hornow-Wadelsdorf(Döbern/Land)

Bauzeit

Aug. - Nov. 2006

Ziel

Verbesserung der Biologischen Vielfalt im ländlichen Raum. Durch die Neuanlage von 8 kleinen Gewässern mit geeigneten, besonnten Flachwasserzonen werden für Amphibien geeignete Laichgewässer geschaffen.
Die Gewässer liegen in der Nähe vorhandener Fließgewässer, ohne mit Ihnen in Verbindung zu stehen.

So wurden aus Nassstellen in Acker- und Wiesenflächen "Oasen" für Laubfrosch und Co.
Ausgeprägte Flachwasserzonen sorgen nun mit den entsprechenden Wassertemperaturen für optimale Laichbedingungen.
Dabei ist es auch kein Problem, wenn die Gewässer im Spätsommer (nach Ende der Laichperiode) zeitweise austrocknen.

Veröffentlichungen Artikel der Lausitzer Rundschau vom 28.11.2006
Dank

Wir danken insbesondere den Landwirten der Ökologischen Agrarproduktion Kahsel GmbH und dem Landwirt Noack aus Hornow für Ihre Unterstützung.

Artenschutzprojekt 2: Neuanlage von 7 Kleingewässern in Drachhausen-Kahren-Neuhausen 2007
Inhalt

Ein Projekt zur Verbesserung der biologischen Vielfalt unter besonderer Berücksichtigung des Laubfrosches als Leitart und der Rotbauchunke als Zielart. So weist die Rote Liste Deutschland den Laubfrosch als "stark gefährdet" aus.

Geeignete Laichgewässer sind insbesondere durch die Faktoren volle Besonnung, rasche Erwärmung, verkrautete Flachwasserzonen und wenige Räuber gekennzeichnet.

Insgesamt wuden 7 Standorte, die diese Kriterien erfüllen, geschaffen. Diese Kleingewässer befinden sich in verschiedenen nationalen, europäischen und internationalen Schutzgebietskategorien, die sich in Teilen überlagern.

K7_nach Fertigstellung
Örtlichkeit

Drachhausen, Drehnow, Willmersdorf, Kahren, Neuhausen

Bauzeit

Sommer 2007

Ziel

Neben der Leitart Laubfrosch wurden auch weitere charakteristische bestandsbedrohte Zielarten der Auen- und Teichlandschaft, wie Kammolch und Moorfrosch, gezielt in ihrem Bestand und in ihren Ausbreitungsmöglichkeiten gefördert.

Durch Einbeziehung der Flächeneigentümer und Flächenbewirtschafter können durch die Integration der Gewässer in das Bewirtschaftungsregime der Flächennutzung, Konflikte ausgeschlossen werden. Vorschläge für die Standorte der Gewässer kamen nach Beratungen direkt von den Landnutzern und Landeigentümern.

Artenschutzprojekt 3: Neuanlage von 7 Kleingewässern in Simmersdorf-Jethe-Gosda 2008
Inhalt

Neuanlage von 7 Kleingewässern in grund- und schichtenwassernahen Senken und Vernässungsbereiche, die aufgrund ihrer hydrologischen Situation ohnehin schwierig zu Bewirtschaften sind oder Restflächen darstellen.
Vor der Durchführung der Melioration in den 60er und 70er Jahren waren im Projektgebiet starke Amphibienpopilationen vertreten. Diese sind seither auf Restpopultionen und Einzelfunde zusammengeschrumpft. Als Ursache wurden sowohl fehlende Laichgewässer als auch biotopverbindende Elemente benannt.

K7_Gosda
Örtlichkeit

6 Kleingewässer bei Simmersdorf, 1 in Gosda

Bauzeit

Sommer 2008

Ziel

Schaffung von Strukturelementen im ländlichen Raum durch die Neuanlage von 7 kleinen Gewässern auf extensiven Feuchtwiesen oder extensiv genutztes Grünland.

So wurden aus Nassstellen in den Wiesenflächen dauerhafte Lebensräume für Amphibien.

Artenschutzprojekt 4: Revitalisierung der Turnower Senke 2009
Inhalt

Ein Projekt zum Erhalt und zur Verbesserung des natürlichen Erbes unter besonderer Berücksichtigung der Herpetofauna durch amphibiengerechte Revitalisierung der Turnower Senke.

Diese Senke ist eiszeitlich geprägt, grundwasserbeeinflusst und aufgrund von Moorbildungen kam es zur Anreicherung mit organischen Verlandungsmaterialien.

Biotop Turnower Soll
Örtlichkeit

Nordteil der Gemeinde Turnow-Preilack

Bauzeit

Winter 2009

Ziel

Ziel war es Grundwassermengen, aber auch Wassermengen aus den Winter- und Frühjahrsniederschlägen, für die aquatisch gebundene Tier- und Pflanzenwelt verfügbar zu machen. Innerhalb der Senke wurde durch Entnahme von Verlandungsmaterial 1 großes Gewässer, 1 Kleingewässer, sowie 5 Kleinstgewässer angelegt.

Artenschutzprojekt 5: Feldsollrevitalisierung von 5 Söllen bei Schenkendöbern Teil 1 (2009)
Inhalt

Die vorhandenen Sölle (Hohlformen im Gelände) sind Überbleibsel der letzten Eiszeit. Abgebrochene Toteisblöcke wurden vom voranschreitenden Inlandeis überlagert und dabei in den Untergrund eingepresst. Nach deren Abtauen sammelten sich auf dem Grund der Senken bindige Materialien, sodass vom Grundwasser unabhängige Teiche und Tümpel entstanden.
Gerade durch diese Grundwasserunabhängigkeit erhalten Sölle für die Flora und Fauna eine besondere Bedeutung, da sie wie „Oasen“ in der Kulturlandschaft liegen.
Über die Jahrhunderte eingespülte Sedimente und organische Ablagerungen führten zur natürlichen Verlandung der Gewässer. Im Zuge der Intensivierung der Landnutzung in den 60iger bis 80iger Jahren des letzten Jahrhundert wurden zudem zahlreiche Sölle verfüllt.

Kleiner Zenitzsee
Örtlichkeit

Groß Drewitz-Pinnow

Bauzeit

Herbst 2009

Ziel

Ziel der Maßnahme war es, verlandete Sölle durch die Entnahme von Feststoffen wieder herzurichten, um so aquatisch wertvolle Lebensräume zu schaffen. Sölle gelten im Naturschutzrecht als besonders geschützte Landschaftsbestandteile.

Artenschutzprojekt 6: Neuanlage von 8 Kleingewässern in Neißeaue 2009
Inhalt

Gemäß „Roter Liste“ sind bei den Amphibien in den vergangenen Jahren, deutliche Rückgänge der Populationen zu verzeichnen. Eine der Hauptursachen ist das Fehlen von geeigneten Laichgewässern.
Insbesondere im Bereich der Neißeaue wurden im Zuge der Flurmelioration vorhandene Gewässer begradigt, Nassstellen entwässert und im Terrain vorhandene Gehölzstrukturen ausgeräumt. 
Die vorhandene Strukturvielfalt wurde dem Ziel der maximalen Ernteerträge geopfert. Mit Wegfall der verschiedenartigen Lebensräume verminderten sich aber auch die Überlebensräume der Pflanzen- und Tierwelt.

Die neu geschaffenen Biotope bieten den Amphibien nun wieder „Trittsteine“ und „Oasen“ in der Kulturlandschaft an.

Kleingewaesser Neißeaue
Örtlichkeit

Sembten-Guben

Bauzeit

Herbst 2009

Ziel

Ziel dieses Vorhabens war es, durch die Neuanlage bzw. Wiederherrichtung vorhandener Laichgewässern, zur Verbesserung der Reproduktionsmöglichkeiten bedrohter Amphibienarten beizutragen